Migranten in Mexiko

Etwa eine halbe Million Mittelamerikaner versuchen jährlich Mexiko zu durchqueren und illegal in die USA einzureisen. Motivation für diese gefährliche Reise ist die Flucht vor Armut und Perspektivlosigkeit in ihren Heimatländern und die Hoffnung auf einen Job, mit dem man auch die Lebenssituation der daheimgebliebenen Familie verbessern kann.
Den langen Weg von der Südgrenze Mexikos in den Norden versuchen die meisten mit dem Zug zu überwinden. Es ist ein Güterzug, der  – wenn alles gut läuft – in 11 Tagen nach 3200 km an der US-Grenze ankommt.
Für die Migranten heißt dies 11 Tage lang ausharren in der Gluthitze auf dem stählernen Zugdach, hoffen, dass man nicht einschläft oder ohnmächtig wird und dann herunterfällt wie die 20-jährige Jessica aus El Salvador. Der Zug rollte über ihren rechten Unterschenkel.
Wie viele Migranten vom Zug überrollt werden ist ungewiß,  manche verbluten irgendwo in der Wüste. Manche haben das Glück und werden gefunden, medizinisch behandelt und verbringen dann viele Monate in der Herberge „El buen pastor” in Tapachula, wo Dona Olga ihnen hilft, in ein neues Leben zurück zu finden. Dort traf ich auch Jessica.